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Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland

Geschichte der Hospizbewegung

Die moderne westliche Hospizbewegung hat ihre Wurzeln im angelsächsischen Raum. Sie hat ihren Ursprung im medizinischen Bereich und wurde von Beginn an getragen von Frauen auf der Basis von christlichen Wertvorstellungen. Die Forschungen der englischen Krankenschwester und Ärztin Dr. med. Cicely Saunders und ihrer Kollegin Dr. med. Elisabeth Kübler-Ross waren wegweisend.

Cicely Saunders ist eine vielzitierte Ikone der Hospizbewegung und wird häufig als Gründerin der Hospizbewegung genannt. Sie eröffnete 1967 in London das 'St. Christopher's Hospice'. Saunders Veröffentlichungen haben großen Anteil daran, dass es seit Ende der sechziger Jahre zu umwälzenden Veränderungen im Umgang mit dem Tabu-Thema Tod kam.

Cicely Saunders war in England eine treibende Kraft der Hospiz-Bewegung und die Schweizerin Elisabeth Kübler-Ross in den USA. Im Jahr 1969 erschien das Buch „On death and dying“ („Interviews mit Sterbenden“) von Elisabeth Kübler-Ross, in dem sie das Phasenmodell des Sterbeprozesses vorstellte, und zahlreiche, für die Hospizbewegung wegbereitende Impulse gegeben hat. Elisabeth Kübler-Ross hat die Entwicklung der Hospiz-Bewegung in den USA durch medizinische Forschung, Fort-und Weiterbildung für medizinisches und pflegendes Personal und Ehrenamtliche sowie durch zahlreiche Workshops maßgeblich mit gestaltet.

Entwicklung in Deutschland

In Deutschland waren es in den 80er Jahren noch immer nur einige engagierte Einzelne, die das Anliegen der Hospizidee umzusetzen versuchten. 1983 wurde in Köln das erste Hospiz gegründet. Trotz Schwierigkeiten und der offensichtlichen Ablehnung durch Entscheidungsträger, die den großen Bedarf nicht wahrhaben wollten, gibt es seitdem eine stetig wachsende Anzahl ambulanter und stationärer Hospizdienste.

In den folgenden zehn Jahren gab es eine rasante Entwicklung, in der ca. 220 Hospizinitiativen entstanden, teils mit stationären Unterbringungsmöglichkeiten, teils auf ambulanter Basis. In nur zwei Jahren (zwischen 1997 und 1999) verdoppelte sich nahezu die Zahl der rein ambulanten Hospizdienste von 329 auf 600.

Ab 1990 beginnt das „Jahrzehnt der Etablierung“ in dem einige Landesarbeitsgemeinschaften und 1992 der heute als Dachverband der Hospizarbeit in Deutschland geltende Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) (vorher Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG) gegründet werden. Seit Mitte der 90er Jahre verläuft die Entwicklung der Hospizeinrichtungen sprunghaft.

2003 gab es in Deutschland 832 ambulante Dienste und 172 stationäre Hospize, im Jahr 2008 schon 191 stationäre Betreuungseinrichtungen. Diese Angebote werden ergänzt von einer erheblichen Zahl von Hospizgruppen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht offiziell registriert sind. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) erfasste 2008 die Hospizeinrichtungen in Deutschland und zählte rund 1500 ambulante Dienste.

Autorin:
Dipl. Päd. Susanne Lypold (Auszug aus der empirischen Untersuchung von 2010)

 

Wichtige Daten der Bamberger Hospizbewegung

05.10.1989
Informationsveranstaltung für Bambergs Bürger mit dem Thema „Hospiz – Leben bis zuletzt“

26.01.1990
Gründung „Hospizverein Bamberg e.V.“

13.07.1991
Gründung „Bayerischer Hospizverband e.V.“ in Bamberg als Dachverband der bayerischen Hospizvereine und -initiativen

08.- 10.10.1993
Bayerische Hospiztage in Bamberg, Motto: „Leben bis zuletzt“

21.11.1997
Spatenstich für das Bamberger Hospizhaus

24.11.1999
Einweihung des Hospizhauses mit Palliativstation und Sitz des Hospizvereins

14.03.2001
Spatenstich für die Hospizakademie

14.05.2002
Einweihung der Hospizakademie

27.11.2009
Im Rahmen der 10 Jahresfeier des Hospizhauses Bamberg Umbenennung in „Christine Denzler-Labisch Haus, Hospiz- und Palliativzentrum"

2015
25 Jahre Hospiverein Bamberg

2020
30 Jahre Hospizverein Bamberg

2023
Umzug des Hospizvereins in seine neuen Räume im neueröffneten Kinder- und Jugendhospiz STERNENZELT  

 

Schauen Sie dazu den Film "Das kann Hospizarbeit!"  vom Deutschen Hospiz- u. Palliativverband.