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"Das Lächeln der Ingeborg Fitz"

Datum:
Veröffentlicht: 25.5.14
Von:
Gerda Völk, Fränkischer Tag

FT-Artikel vom 14. Mai 2014

Sie gehen einkaufen, organisieren Ausflüge, singen oder helfen im Trauerfall – ehrenamtliches Engagement hat viele Gesichter. Ingeborg Fitz ist eines davon und erhielt dafür nun die Bayerische Ehrenamtskarte. „Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht“, sagte Landrat Christian Meißner.

Ohne Menschen wie Ingeborg Fitz, Sabine Kraus und Amalberga Weberpals wäre das Leben etwas ärmer. Alle drei engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich im Landkreis und erhielten nun die Bayerische Ehrenamtskarte. Es war die fünfte Veranstaltung dieser Art, seit die Karte vor knapp zwei Jahren eingeführt wurde. Insgesamt wurde die Ehrenamtskarte bereits an 310 Personen im Landkreis Lichtenfels ausgegeben. Landrat Christian Meißner (CSU) sprach von einem „Erfolgsmodell“. Die Ehrenamtskarte soll ein Dankeschön an Ehrenamtliche aus allen Bereichen sein und ein Ansporn, sich weiterhin für die Allgemeinheit einzusetzen. „Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht“, sagte Meißner. Menschen also wie Ingeborg Fitz, Sabine Kraus und Amalberga Weberpals. Zweimal in der Woche geht Amalberga Weberpals ins „Kathi-Baur Alten und Pflegeheim“ in Burgkunstadt, um mit den Bewohnern Lieder zu singen. Bis zu 45 Senioren besuchen ihre Singstunde. Amalberga Weberpals hat den Eindruck, dass es den Leuten wirklich Spaß macht. „Sonst würden nicht so viele kommen“, sagt sie. Für Menschen mit Behinderung spielen Bezugspersonen eine wichtige Rolle. Seit 16 Jahren engagiert sich Sabine Kraus mehrmals in der Woche im Regens- Wagner-Wohnheim in Burgkunstadt ehrenamtlich. Sie begleitet Bewohner zu Arztterminen, zum Einkaufen, auf Ausflügen oder in die Kirche.

 

Nichts ist unmöglich „Eine Bewohnerin wollte das Grab ihrer Mutter in München besuchen“, erzählt Sabine Kraus. Den Wunsch hat die Burgkunstadterin erfüllt und der Frau damit eine große Freude bereitet. Die Freude der Bewohner ist Sabine Kraus Lohn genug. „Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, sagt sie. Ingeborg Fitz begleitet schwerstkranke Menschen auf ihren letzten Lebensweg. Die Bad Staffelsteinerin engagiert sich beim Hospizverein Bamberg und auf der Paliativstation in Bamberg. Als Ingeborg Fitz vor vielen Jahren ihre schwerkranke Mutter pflegte, gab es diese Einrichtungen noch nicht. „Jetzt gebe ich das, was ich selbst nicht hatte“, sagt sie. Seit 18 Jahren unterstützt sie Angehörige, begleitet Trauernde und informiert Schulklassen und Gruppen über dieHospizarbeit. Im Landkreis Lichtenfels gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Akzeptanzstellen für die Ehrenamtskarte. Diese reichen vom Möbelhaus über Gaststätten und Apotheken bis hin zu kommunalen Einrichtungen.

 

Eine Karte, viele Vorteile Zu dem bereits bestehenden Akzeptanzpartnern sind kürzlich zwei weitere hinzugekommen. Zum einen die Volkshochschule des Landkreises Lichtenfels, die Karteninhabern einen Rabatt von 50 Prozent auf alle Kursgebühren gewährt. Zum anderen bietet die Scharfschützengesellschaft Lichtenfels (SSG) allen Ehrenamtskarten-Inhabern ein kostenloses Schnuppertraining nach vorheriger Anmeldung. „Ehrenamtliche handeln aus der Überzeugung heraus, etwas für die Gemeinschaft zu tun“, erklärte der Schützenmeister der SSG Lichtenfels. Im Sommer ist ein Kabarettabend mit Nepo Fitz, den Sohn von Lisa Fitz, geplant. Für Inhaber der Ehrenamtskarte ist der Eintritt kostenlos.