Der Starke hilft dem Schwachen
Die Karl-Wagner-Stiftung für kranke Kinder und Jugendliche schüttete über 70 000 Euro aus. Im Hospizhaus übergab sie Schecks an sechs Institutionen.
Wer von der öffentlichen Hand kaum unterstützt wird, braucht Hilfe. Von diesem Grundgedanken lässt sich Karl Werner Wagner leiten,Inhaber der Eschenbacher Privatbrauerei in Eltmann und Begründer einer Stiftung, die sich für kranke und benachteiligte Kinder und Jugendliche in Franken einsetzt.
Freimütig erzählte Wagner während der Feierstunde im Bamberger Hospizhaus von seiner eigenen Betroffenheit: Sein Sohn Karl kam als Frühchen zur Welt und ist heute schwerstbehindert. "Das hat uns geprägt", erklärte Karl Werner Wagner. Zielstrebig setzt sich der Unternehmer nun mit seiner 2014 ins Leben gerufenen Stiftung für chronisch kranke Kinder und ihre Familien ein.
Huml: Großer Akt der Solidarität
"Ein Vorbild für viele", nannte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) diesen engagierten Mann. Er habe sich das Prinzip zu Herzen genommen, dass nur eine solidarische Welt auch eine gerechte und friedvolle sein könne. Die Ministerin zeigte sich davon überzeugt, dass sich das menschliche Gesicht einer Gesellschaft dort am deutlichsten beweise, wo es um ihren Umgang mit Schwächeren gehe. Insofern sei es ein "großer Akt der Solidarität", Menschen in Not mit teils sehr besonderen Bedürfnissen beizustehen und ihnen zu helfen.
Beispielhaft für solchermaßen Engagierte waren Vertreter von sechs Institutionen ins Hospizhaus gekommen: "Alle schenken hilfsbedürftigen Menschen - ob groß oder klein - Beistand und wertvolle Unterstützung", lobte Melanie Huml. Diese Einrichtungen bekamen nun selbst jeweils eine hilfreiche Zuwendung. Gemäß ihres Zweckes schüttete die Karl-Wagner-Stiftung über 70 000 Euro aus. Stiftungsrat Jürgen Rößler und Karl Werner Wagner übergaben die symbolischen Schecks.
20 000 Euro für den Hospizverein
Mit 20 000 Euro erhielt der Hospizverein Bamberg - vertreten durch Vorsitzenden Konrad Göller als Gastgeber des Aktes - die größte Summe. 15 000 Euro sind für das Kümmern um Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen wie auch deren gesamte Familie gedacht. 5000 Euro sollen in die Weiterbildung ehrenamtlicher Hospizhelfer fließen. Die Harl.e.kin-Nachsorge Bamberg - sie hilft Familien von Frühgeborenen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus - erhielt 5000 Euro, der Kinderseelen e.V. - Förderverein der Kinder- und Jugendpsychiatrischen TagesklinikBayreuth/Außenstelle Bamberg - 15 000 Euro, die Blindeninstitutsstiftung Würzburg 10 000 Euro, die Frühförderung SEHEN des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte Kulmbach 10 000 Euro und die Lebenshilfe Schonungen 12 000 Euro.
(Text: infranken.de / Marion Krüger-Hundrup)