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„Es ist nie genug“

Petra Afonin
Datum:
Veröffentlicht: 22.2.15
Von:
Konrad Göller
Anlässlich seines 25jährigen Jubiläums lädt der Hospizverein Bamberg am Donnerstag, den 26. und Freitag, den 27. Februar jeweils um 19 Uhr zu einem Theater- und Chanson-Programm der besonderen Art in den Hospizsaal des Christine Denzler-Labisch Hauses ein. Die Autorin und Kabarettistin Petra Afonin präsentiert ihr Stück „Es ist nie genug. sterben - begleiten – zurückbleiben“.

Anlässlich seines 25jährigen Jubiläums lädt der Hospizverein Bamberg  am Donnerstag, den 26. und Freitag, den 27. Februar jeweils um 19 Uhr zu einem Theater- und Chanson-Programm der besonderen Art in den Hospizsaal des Christine Denzler-Labisch Hauses ein. Die Autorin und Kabarettistin Petra Afonin präsentiert ihr Stück „Es ist nie genug. sterben - begleiten – zurückbleiben“. Die Regie führt Sibylle Broll-Pape, die künftige Intendantin des Bamberger ETA-Hoffmann Theaters.

Mit „Es ist nie genug“ hatte Afonin erst am 4. Februar im Prinz Regent Theater in Bochum Premiere. Dabei thematisiert sie witzig und überspitzt die Situation pflegender Angehöriger. Vorgestellt werden unter anderen „alte Kinder“ und sehr alte Eltern, die in der Pflege und Begleitung aktiv sind, ob zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung. „Es ist nie genug“ könnte auch heißen: Komme ich selbst noch vor? Denn der viel zitierte „Burnout“ ist bei pflegenden Angehörigen keine Seltenheit. Begleitung hat meist keine Lobby und Begleitende verfügen über wenig Freiraum für sich selbst.

Das Stück geht Tabus nicht aus dem Weg: Sind Senioreneinrichtungen wirklich so schlecht wie oft ihr Ruf oder spricht man zu Unrecht vom sogenannten „Abschieben“? Wie sieht eigentlich Begleitung aus, wenn die Beziehung – zum Beispiel zu Vater oder Mutter – nicht gut war? Auf welche Weise wird ein Mensch betrauert, der nie für uns dagewesen ist? Gibt es sie tatsächlich, die Lebenssattheit, die alte Menschen nach einem erfüllten Leben beschreiben?

Das sind nur einige der vielen Fragen, denen Petra Afonin in ihrem neuen Stück nachgeht. Aber: Trotz des schweren Themas bietet das Stück aber auch Raum für Utopie und Träume – und sogar für kabarettistisch-heitere Momente. Das Grundklima des Programms ist ein Jasagen zum Leben, verbunden mit dem Wunsch nach Selbstbestimmung. Der Hospizgedanke, Leben bis zuletzt zu gestalten, zieht sich wie ein roter Faden durch die Aufführung und ermöglicht Vertrauen auf Begleitung bis zuletzt.

Susanne Hinkelbein hat die berührenden Texte von Petra Afonin sensibel und facettenreich vertont. Lieder wie „Ich würde mir Würde wünschen“ sprechen unser aller Ängste und Hoffnungen an.

Bereits im Jahr 2000 zum 10-jährigen Jubiläum gastierte Afonin mit dem Programm „Bevor ich gehe, bleibe ich“ zum Thema Demenz in Bamberg. Die Aufführung wurde mehrfach mit Auszeichnungen bedacht und hielt sich noch14 Jahre im Gastspiel-repertoire. Es geht inhaltlich noch einen Schritt weiter.

 

Einlass ab 18:30 Uhr

Reservierung und Vorverkauf beim Hospizverein, Tel. 0951 95 50 70 und an der Abendkasse

Eintritt 15 €.