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Gebärdensprachliche Hospizbegleiter/innen

Datum:
Veröffentlicht: 21.4.18
Von:
Silke Kastner

Andere Bedürfnisse

In einem Kurs lernen angehende Gebärdensprachliche - Hospizbegleiter/innen an einem Wochenende im Monat, Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Insgesamt neun Monate dauert die Ausbildung, die von Gebärden - Dolmetschern begleitet wird.

Die Bedürfnisse gehörloser Menschen sind in der Phase des Sterbens anders als die von Hörenden: Musik oder Gesprächen können sie nicht lauschen. Es zählt die körperliche Nähe, der Halt, die Berührung. Das unmittelbare Gefühl, dass immer jemand anwesend ist -  am besten jemand, der mit den Gehörlosen auch kommunizieren kann. Beispielhaft werden in der Palliativstation in Würzburg gehörlose Menschen vorbildlich beim Sterben begleitet. Nähe und Berührung ohne Zwang, Handmassagen mit duftenden Ölen und Zuspruch. Auch letzte Wünsche sollen erfüllt werden. So gibt es hier auch ein Raucherzimmer – denn jede/r soll seine letzten Tage bestmöglich nach eigenen Wünschen verbringen. Ohne Verbote. Wie zuhause.
Sechs gehörlose Hospizbegleiter/innen gibt es in  der Hospizgruppe Würzburg. Unterstützt werden sie von der Gehörlosenseelsorge der evangelischen und der katholischen Kirche. Vor 16 Jahren wurde die Hospizgruppe gegründet. Für ihre Arbeit erhielt sie 2016 den Bürgersozialpreis der Stadt Würzburg.
In München lernen angehende Hospizbegleiter/innen an einem Wochenende im Monat, Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Insgesamt neun Monate dauert die Ausbildung, die von Dolmetscher/innen begleitet wird. Im Moment gibt es den Hospizbegleiter/innen-Kurs für Gehörlose nur in Bayern – und er wird derzeit gefördert, unter anderem von der „Aktion Mensch“.
(Text-Quelle: Bayerischer Rundfunk, https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/sehen-statt-hoeren/hospizbegleiter-gehoerlose-100.html)

Seit April 2018 läuft ein Kurs in Nürnberg – der vorerst letzte im Rahmen der Förderung. Der Kurs ist bereits gestartet und geschlossen. Zur Nachlese klicken Sie hier.