Konrad Göller legt den Vorsitz des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes nieder
Rückblick in Dankbarkeit
„Abschied muss man üben, sonst fällt er viel zu schwer“ – so der Titel eines Songs des Liedermachers Heinz Rudolf Kunze über ,abschiedlich leben‘ als menschliche Lebensaufgabe. Nachdem mein beabsichtigter Abschied aus der Vorstandstätigkeit des BHPV in der Mitgliederversammlung am 22.11.2019 aus guten Gründen nicht erfolgt ist und im schwierigen Jahr 2020 Corona-bedingt keine ordentliche Mitgliederversammlung stattfinden konnte, kann ich Ihnen leider nur auf diesem Wege mitteilen, dass ich nun in der Online-Vorstandssitzung am 12. Februar 2021 aus persönlichen Gründen meinen Rücktritt vom Amt als 1. Vorsitzender des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes erklärt habe. Für diese ausschließlich privat motivierte Entscheidung, die mir angesichts der derzeit auch für den Verband herausfordernden Zeit nicht leichtgefallen ist, bat ich die KollegInnen des geschäftsführenden Vorstandes, Margit Gratz, Ursula Diezel und Geschäftsführer Timo Grantz sowie alle Mitglieder des Vorstandes und bitte nun auch Sie um Verständnis für diesen Schritt.
Neu in Verbandsangelegenheiten hatte ich zu Beginn meines beruflichen Ruhestandes vor gut fünf Jahren im Oktober 2015 im BHPV-Vorstand Mitverantwortung übernommen. Seitdem durfte ich in vielfältigen Verbandstagungen und bayernweiten Begegnungen vor Ort die Interessen und Herausforderungen der ambulanten, stationären und sonstigen Hospiz- und Palliativeinrichtungen kennenlernen und daran mitwirken, diese in Fachgremien auf Bayern- und Bundesebene sowie gegenüber gesellschaftspolitisch verantwortlichen öffentlichen Stellen und Organisationen vertreten.
Gerne und dankbar erinnere ich mich an viele Tagungen mit intensiven Austausch-, Diskussions- und Begegnungsrunden in Kloster Banz, Schney etc., in denen es inhaltlich oder fachspezifisch letztlich immer um die Umsetzung des Hospiz- und Palliativgesetzes ging, mit dem verbrieften Recht auf hospizliche Begleitung und palliative Versorgung bei schwerer Erkrankung und am Ende des Lebens für jeden Menschen und überall – und wie wir in unseren Diensten mit qualifizierten Haupt- und geschulten Ehrenamtlichen dafür wirken und mitsorgen können. Vereinbarungen zur Kooperation, Vernetzung und Koordination aller an der Versorgung Beteiligten sind weiter auf- und auszubauen und vor Ort mit Leben zu füllen. Auch wenn dieser Prozess Corona-bedingt etwas ins Stocken geraten ist, bleibt die Hospizbewegung dafür eine wichtige Impulsgeberin – und damit im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung. U.a. kann die vom Verband auf den Weg gebrachte und bereits teilweise realisierte regionale Vernetzung der Vorstände und Verantwortlichen auf Bezirksebene mit vereinten Kräften dafür Wege bahnen. Da bin ich zuversichtlich.
Last but not least ist es mir ein Anliegen, für die mir im BHPV anvertraute Aufgabe und Verantwortung danke zu sagen. Ich danke Ihnen, liebe Mitglieder, dass in wichtigen und auch kontroversen Fragen der Verbandsentwicklung in den Mitgliederversammlungen nach kritisch-konstruktiver und transparenter Disputation Beschlüsse gefasst und in der Umsetzung mitgetragen wurden, die für die verbandlichen Dienstleistungsaufgaben des Vorstandes und der Geschäftsstelle essenziell sind. Danke für die vielen, meist anlassbezogenen persönlichen Begegnungen, in denen ich viele von Ihnen kennen und schätzen lernen durfte.
Ich danke für die gute Zusammenarbeit mit den Vertretern der BHPB-Gründungspartner Caritas und Diakonie in Bayern, der Bayerischen Stiftung Hospiz, dem Sprecherrat der DGP-Bayern, dem DHPV und dem stets konstruktiven Zusammenwirken mit den Ansprechpartner*innen im StMGP.
Schließlich und vor allem gilt mein herzlicher Dank allen BHPVVorstandskolleg*innen und Herrn Geschäftsführer Timo Grantz mit dem gesamten Team der Mitarbeiterinnen in der BHPV-Geschäftsstelle für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Ich wünsche Ihnen allen und dem Bayerischen Hospiz- und Palliativverband von Herzen alles Gute für die Zukunft.
Mit freundlichen Grüßen aus Bamberg
Konrad Göller