Vernissage im Hospizverein Bamberg mit vielfältigen Einblicken:Kunst als Tür zur Begegnung

Am Sonntagabend verwandelten sich die Räume des Vereins in eine Galerie mit Aquarellen, Fotografien und Videokunst. Der ambulante Hospizdienst lud zur Vernissage und zahlreiche Besucher kamen, um die Künstler und die Arbeit der Ehrenamtlichen kennenzulernen.
Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist es, dem Hospizdienst mehr Sichtbarkeit in Stadt und Landkreis Bamberg zu verschaffen – sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern als auch im Netzwerk der professionellen Organisationen, die sich um Schwerstkranke und Sterbende kümmern. „Unterstützung kann nur abgerufen werden, wenn die Menschen wissen, dass es unseren Verein gibt“, betonte Hospizler Michael Reuter, der die Ausstellung organisierte, in seiner Ansprache zur Eröffnung.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Werke von vier Künstlern, die jeweils ihre ganz eigene Sicht auf die Themen Leben, Vergänglichkeit und Schönheit entwickelt haben. Die Fotografien von Katrin Seuling aus dem Bamberger Hauptsmoorwald strahlen Ruhe aus und setzen sich behutsam mit dem Kreislauf von Werden und Vergehen auseinander. Markus Trenkle widmet sich architektonischen Strukturen. Durch geschickte Auswahl von Ausschnitt und Blickwinkel erschafft er beeindruckende Fotos, in denen selbst unscheinbare Betonsäulen zu kunstvollen Kompositionen werden.
Zusätzlich gibt es Aquarelle von Tom Burgis zu bestaunen, die durch ihre Leichtigkeit und den spielerischen Umgang mit Licht und Transparenz begeistern.
Und auch die philosophischen Video-Miniaturen von Michael Käser haben einen sehr speziellen Blick auf die Welt. Seine Kurzvideos kreisen um scheinbar unbedeutende Gedanken-Fragmente, die im Alltag immer wieder durch den Geist huschen und schnell wieder verschwinden, hätte Michael Käser sie nicht festhalten und als Grundlage für seine Videos genutzt.
Der Abend zeigte, wie Kunst Türen öffnen und Menschen miteinander ins Gespräch bringen kann – und wie wichtig es ist, dass die Hospizarbeit in der Gesellschaft sichtbar bleibt.
Die Ausstellung läuft bis 12. Oktober und ist jeweils am Freitag von 15 bis 18 Uhr und Samstag/Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Ein Künstlergespräch findet am 12. Oktober um 16 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.