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Ministerpräsident Markus Söder eröffnet Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt in Bamberg

Sternenzelt-Eröffnung
Datum:
Veröffentlicht: 29.3.23
Von:
Silke Kastner

Eine Heimat auf Zeit

Eröffnung des Kinder- u. Jugendhospizes Sternenzelt Bamberg - für lebensbegrenzend erkrankte Kinder und Jugendliche und ihren Familien eine Heimat auf Zeit

24.03.20232. „Wenn Kinder und Jugendliche sterben, zerreißt es uns das Herz. Nichts Schlimmeres ist vorstellbar. Hospizarbeit ist Symbol des Friedens und der Menschlichkeit. Hier ist Raum und Zeit, um die letzten Meter am Ende des Lebens in Würde zu gehen, und auch um Eltern und Geschwister zu unterstützen“, mit diesen Worten eröffnete Markus Söder, Ministerpräsident des Freistaates Bayern, nach zweijähriger Bauphase das Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt in Bamberg. „Bayern unterstützt den Ausbau der Hospiz- und Palliativarbeit. Das ist uns ein Herzensanliegen. Danke an die Pflegerinnen und Pfleger, die Hoffnung geben und Anteil nehmen. Alles Gute und Gottes Segen!“ Mit der ersten Einrichtung dieser Art in ganz Nordbayern schließt sich für Familien eine wichtige Versorgungslücke.

Neben Ministerpräsident Markus Söder, Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Oberbürgermeister Andreas Starke und Melanie Huml, Europaministerin und Botschafterin des Kinder- und Jugendhospizes, verfolgten rund 200 Gäste den offiziellen Festakt. Anschließend hatten am Nachmittag unter dem Motto „Leben und Lachen unter dem Sternenzelt“ alle interessierten Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, das Kinder- und Jugendhospiz kennenzulernen. Ab April wird die Einrichtung, die sich in unmittelbarer Nähe des Hospizvereins, der Hospiz-Akademie, der Palliativstation und der Kinderklinik des Klinikums am Bruderwald befindet, unheilbar kranken Kindern und Jugendlichen bis zur Vollendung des 26. Lebensjahres und ihren Familien als ein Ort der pflegerischen und pädagogischen Erholung offenstehen.

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek unterstrich: „Nichts erschüttert so sehr wie der unabwendbare Tod eines Kindes oder jungen Menschen. Es ist sehr wichtig, hier Unterstützung zu leisten und Hilfsangebote zu machen.“ Die Bayerische Staatsregierung setze sich seit langem für den Auf- und Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung im Freistaat ein. „In einem Kinderhospiz ist eine ganz eigene Art der Betreuung und Begleitung nötig“, fügte Holetschek hinzu. „Neben dem kindgerechten Umgang mit den jungen Patientinnen und Patienten nimmt die Unterstützung der Familie und besonders auch der Geschwisterkinder großen Raum ein. Das Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt bietet für die oft langjährige Begleitung die besten Voraussetzungen.“

Oberbürgermeister Andreas Starke betonte bei seiner Begrüßung, dass wir mit dieser Einrichtung „mehr Lebensqualität für Familien mit Kindern ermöglichen, die unter lebensverkürzenden Krankheiten leiden“. Das neue Kinder- und Jugendhospiz ist „ein Segen für die ganze Region“, so Starke. Die Stadtgesellschaft habe diese Errungenschaft bereits in ihr Herz geschlossen und das „Sternenzelt“ mit großzügigen Spenden und einem Benefizkonzert der Bamberger Symphoniker stark unterstützt. Dafür dankte der Oberbürgermeister herzlich und bittet auch in Zukunft um Zuwendungen, die für den Unterhalt der Einrichtung nötig sind. Besonders durch die Tageshospiz-Plätze würde betroffenen Familien aus der direkten Nachbarschaft in Stadt und Landkreis Bamberg spürbar geholfen: „Während die erkrankten Kinder und Jugendlichen im Hospiz tagsüber versorgt und gezielt gefördert werden, gewinnen ihre Familien Zeit für ebenso wichtige Aufgaben. Ein solches Angebot ist in ganz Bayern einzigartig und vorbildlich.“

Melanie Huml, die Botschafterin des Kinder- und Jugendhospizes, begleitet das Projekt seit der Ankündigung durch Ministerpräsident Söder im Jahr 2018. Sie beschreibt das Leben der betroffenen Familien als ständigen Ausnahmezustand. „Der Alltag von Familien mit einem schwerstkranken Kind wird durch die Pflege und Betreuung bestimmt. Die Bedürfnisse der Geschwisterkinder und der Eltern stehen immer wieder hinten an. Das kostet sehr viel Kraft und führt oftmals zu Erschöpfung oder einem Gefühl der Hilflosigkeit“, so Huml. Mit Helga Sander, Geschäftsführerin der Franken Hospiz Bamberg gGmbH, und ihrem Team bekämen diese Familien nun kompetente Partner an ihre Seite gestellt. „Das Sternenzelt bietet genau die Unterstützung, die Familien in dieser Situation brauchen“, erklärt Huml. „Hier bekommen Eltern und Geschwister Raum für Erholung und das Sammeln neuer Kräfte.“

Die Baukosten des Kinder- und Jugendhospizes belaufen sich nach aktuellem Stand auf rund 15,2 Mio. €. „Der Freistaat Bayern hat den Bau dieses Meilensteins der Gesundheitsversorgung in unserer Region mit rund 9 Mio. € gefördert“, so Xaver Frauenknecht, Vorsitzender des Vorstandes der Sozialstiftung Bamberg. Hinzu kämen Förderungen unter anderem durch die Oberfrankenstiftung, die Benefizaktion „Sternstunden“ des BR, der Bayerischen Landesstiftung, der Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung und vieler weiterer Spender. „Im Namen all der Familien, die künftig das Sternenzelt als einen Ort der Auszeit vom Alltag nutzen können, bedanke ich mich für diese großzügigen Förderungen und die Unterstützung“, so Frauenknecht.

Bei der Planung des Gebäudes wurde besonders viel Wert auf eine Wohlfühl-Atmosphäre gelegt, in der gleichzeitig alles an pflegerischer und therapeutischer Ausstattung für die Versorgung der Kinder zur Verfügung steht. Dies verdeutlichte Helga Sander bei einer gemeinsamen Führung mit Ministerpräsident Söder durch die Räumlichkeiten des Sternenzelts. „Wichtig war uns, dass die Zimmer hell und freundlich gestaltet sind, der direkte Bezug zur Natur gegeben ist und Räume der Begegnung geschaffen wurden“, so Sander.

Trägerin des neuen Kinder- und Jugendhospizes ist die Franken Hospiz Bamberg gGmbH mit ihren drei Gesellschaftern Sozialstiftung Bamberg (51 Prozent), Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg mbH (25 Prozent) und Hospizverein Bamberg e. V. (24 Prozent). [Pressemitteilung, 24.03.2023, Franken Hospiz Bamberg gGmbH]

Filmbeitrag des Bayerischen Rundfunks von Claudia Grimmer

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