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Prominente Bamberger machen sich Gedanken

Datum:
Veröffentlicht: 3.4.19
Von:
Christine Freise-Wonka

Ein Abend mit Vorträgen persönlicher Texte

Namhafte Bamberger Prominente trugen am 29. März im Hospizsaal ihre eigenen Gedanken zum Thema "BRUCHSTÜCKE" vor.

Wer hätte geglaubt, dass ein Riss in einer Wand im Saal des Hospizzentrums solche Folgen haben kann. Die Idee, dass ein Riss, dass Brüche, Kern hospizlicher Arbeit sind, führte zu einer Veranstaltungsreihe, die immer wieder dieses Thema aufgreift. So fanden sich am 29. März namhafte Bamberger Prominente in eben jenem Saal ein, um ihre eigenen Gedanken zum Thema "BRUCHSTÜCKE" vorzutragen. Zu hören waren Tanja Kinkel, Erzbischof Ludwig Schick, Oberbürgermeister Andreas Starke, der Prinzipal des Brentanotheaters Martin Neubauer, Autor Andreas Reuß, die Leiterin der VHS Anna Scherbaum, Kabaretist Mäc Härder, Schauspieler und Rezitator Andreas Ulich, die Porzellankünstlerin Christiane Toewe und der "Geschichtenerzähler" Eric Berkenkamp.
Die Gedanken von Gesundheitsministerin Melanie Huml verlas zum Auftakt der Veranstaltung der Vorsitzende des Hospizvereins Konrad Göller. Ein Text der Lyrikerin Nora Gomringer wurde stellvertertend von der Moderatorin des Abends Christine Freise-Wonka vorgetragen. Der evangelische Dekan Martin Lechner war leider wegen Erkrankung verhindert - gerne hätten wir auch ihn im Christine Denzler-Labisch Haus begrüßt. Die von Andreas Ulich erzählte Bruchstück-Geschichte konnte über eine Tonaufnahme den Anwesenden zu Gehör gebracht werden, unterlegt war sie von einer Musik des Komponisten David Plüss (das Stück wurde vom Komponist an den Hospizverein geschenkt).

Die Vielfalt der einzelnen Vorträge und die Unterschiedlichkeit der stimmungsvollen Gedanken machten den Abend zu einem außerordentlich intensivem Erlebnis. Die Erzählungen gingen von persönlichen Schilderungen in der Begleitung eines sterbenden Kindes über das Scheitern bei dem Versuch, Porzellan zu brennen und vor einem Scherbenhaufen zu sitzen bis hin zur Erkenntnis, dass das archäologische Bruchstück eines Henkelkruges ein Teil unserer fränkischen Geschichte ist oder dass eine zerborstene Teetasse durch die Reparatur mit Gold durch ihre Brüche noch wertvoller wird. Verbunden wurden die einzelnen Vorträge durch Gesangs-Bruchstücke von Anneke Groot, die mit ihrer klaren Stimme mit Liedern wie "Halleluja", "Amazing Grace" oder "Somewhere over the Rainbow" eine besondere Schwingung zum Publikum brachte.

Im Raum blieb die zauberhafte Stimmung stehen - ohne von Applaus zwischen den Beiträgen unterbrochen zu werden - ihren Höhepunkt fand sie im Abschlußlied "Sometimes" von den Carpenters. Anneke Groot trug dieses Stück als Abschlusslied vollständig und mit Klavierbegleitung durch Herrn Elmar Götz vor. Den Text zu diesem tief zu Herzen gehenden Lied hatten die Zuhörer auf ihren Plätzen aufliegen und sicher haben sie nicht nur ihn mit nach Hause genommen, sondern auch das Gefühl, an diesem Abend etwas ganz Besonderes erlebt zu haben.