Theaterstück "Sibirien" im Bamberger Hospizhaus
Im Nachklang des Welthospiztages im Oktober
Mit einer Veranstaltung zum Welthospiztag im Oktober 2013 konnte der Hospizverein Bamberg e. V. viele Menschen erreichen. Sie folgten der Einladung zu einer besonderen Kinoveranstaltung ins Odeon Kino & Café. Der bewegende Film „Liebe“ war Ausgangsmoment und Inspiration zugleich zum Nachdenken und um ins Gespräch zu kommen. Sensibilisiert werden sollte für eine Phase des Lebens, in der menschliche Zuwendung und Solidarität besonders gefordert sind. Wir dürfen nicht wegsehen, schwerstkranke und sterbende Menschen gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. In solidarischer Fürsorge mit allen Betroffenen müssen wir uns die Fragen stellen wie: Was brauchen Menschen in ihrer letzten Lebensphase und was können wir für sie tun? Ob immer die richtigen Antworten gefunden werden ist nicht gewiss. Doch im gemeinsamen öffentlichen Austausch können wir achtsam bleiben beziehungsweise achtsam werden - wenn es um die Wahrnehmung von menschlichen Nöten in unserer Gesellschaft geht.
Hospizliche Begleitung ist Verantwortung in Gemeinschaft
Menschliches Leben ist angewiesen auf die Gegenseitigkeit im Miteinander. Gemeinschaft funktioniert auf der Basis zwischenmenschlicher Beziehungen. Offenheit und ehrliche Hinwendung sind gefragt, um zu erfahren, welche Bedürfnisse Betroffene in schwierigen Lebenssituationen wirklich haben.
Hospiz heißt Gastfreundschaft
Hospiz bedeutet vom Ursprung her Gastfreundschaft. Dieser Name ist das Bekenntnis zu einer Grundhaltung der Zwischenmenschlichkeit. Vorbehaltloses Einlassen auf Menschen mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen - wie für Herbergssuchende auf Reisen - sind Voraussetzung. Das bietet die Hospizarbeit durch anspruchsfreie Angebote.
Zuhören - Zeit schenken
Zwischenmenschliche Beziehungen wachsen durch gegenseitiges Vertrauen. In unserer mobilen beschleunigten Gesellschaft nehmen sich „Hospizbewegte“ Zeit - Öffnen Räume für Fragen, hören zu…
Zeit schenken - Erinnerungen bewahren
Zum Beispiel einem alten Mann zuzuhören, der von seiner Familie in ein Heim gebracht wurde. In seinen jungen Jahren war er Soldat und musste nach Sibirien in die Kriegsgefangenschaft. Er beschreibt ständig, wie kalt und hart es dort war. Er vergleicht seinen jetzigen Zustand mit dem seinerzeit in Sibirien. Oft klagt er und sehnt sich nach den Zeiten mit seiner Frau und seinem Hund. Doch seine Familie will ihn nicht nach Hause zurückholen, wo er so gerne gewesen ist…
Hören Sie mit zu - dem Monolog dieses alten Mannes in einem Ein-Personen-Theaterstück von Felix Mitterer.