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Lebensfarben in der Trauer

Trauercafé
Datum:
Veröffentlicht: 15.6.21
Von:
Silke Kastner

Trauernde sollen nicht alleine bleiben

Der Hospizverein stellt mit dem Trauer-Café Trauernden Begleiter*innen an die Seite, die den Schmerz mit aushalten. Regelmäßig wiederkehrende Treffen können tröstlich und hilfreich sein.
Trauer_Wege

"Der Tod eines nahestehenden Menschen stürzt Hinterbliebene in tiefe Trauer. Sie bricht ins Leben ein, erfasst den ganzen Menschen. Gerade in diesen Corona-Zeiten, in denen ein Abschied von dem Sterbenden kaum oder gar nicht möglich war ist der Kummer unermesslich. Es kann erst einmal keinen Trost geben" (Zitat: Marion Krüger-Hundrup. 2021-06-07. Lebensfarben in der Trauer. Artikel des Fränkischen Tages für Bamberg. Mediengruppe Oberfranken: Bamberg).
Der Hospizverein Bamberg e.V. bietet für Trauernde nach Verlust eines nahestehenden Menschen Beistand an. Eines der inzwischen etablierten Angebote ist das Trauer-Café. Seit nun mehr 10 Jahren bietet das Team um die Leiterin Hedwig Vogler in einem regelmäßigen offenen Treff Unterstützung an. Einmal im Monat (jed. 1. Montag) kommen Trauernde in "Café-Atmosphäre" zusammen, um über ihre Situation - ihre Trauer - sprechen zu können. Auch einfach so zusammen sitzen, und dabei nicht allein zu sein, ist möglich. In einer Umgebung mit ähnlich Betroffenen ist das oft etwas leichter, weil das so im Alltag mit der Trauer vielleicht kaum gelingt. Im Trauer-Café wird von den Trauerbegleiter*innen ein angemessener Rahmen geschaffen, Impulse gesetzt und bei Bedarf "geholfen". Doch die Zeit mit der Corona-Pandemie hat dieses Angebot zum Erliegen gebracht. Schnell wurde dem Hospizverein mit seinen Engagierten klar, dass die betroffenen Menschen nicht allein gelassen werden dürfen. Es mussten kreative Wege gefunden werden ... und im Wahrsten Sinne des Wortes verlagerte sich das Trauer-Café nach Draußen in den Bruderwald, um gemeinsam des Weges zu gehen ... an der frischen Luft, mit Abstand und selbstmitgebrachetem Snack. Im Grünen Klassenzimmer wird gerastet und der Ort bietet Schutz vor dem Wetter. Ganz im Sinne der Hospiz- und Palliativarbeit rundet sich auch dieses "bewegende" Angebot ab: Schutz und "Ummantelung" (lat. palliare = mit dem Mantel bedecken, umhüllen) und Rast anzubieten von einem schmerzlichen Alltag in schweren Zeiten ... Das Trauer-Café anders - ein etwas anderes Konzept als das gewohnte, bis sich wieder in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde im friedrich 2 getroffen werden kann. Hedwig Vogler begrüßt mit Ihrem Team im Namen des Hospizvereins immer wieder gern alle Besucher*innen, egal an welchem Ort.

Das Team der Trauerbegleiter*innen bedankt sich herzlich für die lieben Grüße und Impulse von (ehemaligen) Teilnehmer*innen zum 10 jährigen Bestehen des Angebots.